Bericht von Markus Salvisberg

Nach einem souveränen Gruppensieg in einer ausgeglichen Gruppe ging es für die Herren-Mannschaft nach Lausanne an die Aufstiegsspiele.
Neben dem Gastgeber und den Wohlener kämpften noch Aigle und Arni um einen Platz in der 2. Liga. Der Modus ist denkbar einfach. Jeder spielt gegen jeden, die Mannschaft mit den meisten erspielten Punkten steigt definitiv auf.
Unter der Führung von Reiseleiter Geiser reiste das Gros der Mannschaft am Samstag (12.04.13) mit dem Zug nach Lausanne. Die individuell angereisten stiessen bei der Jugendherberge zum Bezug der Zimmer hinzu.
Da Reiseleiter Geiser einen eher grosszügig ausgelegten Tagesbefehl kreiert hat – tja, so ist es beim Zivilschutz – blieb noch Zeit um sich am Töggeli-Kasten und beim Dog zu beweisen.

Nach einer Sightseeing Tour mit dem städtischen Bus stieg die Spannung langsam aber sicher an. Am späten Nachmittag stand das wegweisende Spiel gegen Lausanne an. Ein Lausanne, welches gemäss der Statistik aus der regulären Saison - 14 Siege, eine Punkteteilung und eine Niederlage – als Favorit galt.
Das Spiel verlief dem entsprechend verhalten. In den ersten zehn Minuten wussten sich die Mannschaften gegenseitig zu neutralisieren. Erst als Anderegg R. eine zweiminütige Zwangspause auferlegt wurde, kreierten die Lausanner Torgefahr und nutzten die Überzahl kurz vor Ablauf der Strafzeit zur Führung. Knapp vier Minuten später reüssierten wiederum die Gastgeber.
Mit dem trügerischen Resultat ging es in die Garderobe. Geiser reagierte und brachte neue Kräfte in die zwei spielenden Formationen und hoffte auf den berühmten Ruck in der Mannschaft.
Der Start in die zweite Spielzeit wusste zu gefallen. Wohlen prägte das Spiel physisch und erkämpfte sich so mehr Spielanteile. In der 25. Minute sah Linksverteidiger Brunner Michael die Lücke und montierte den Ball ins weite Ecke. Durch Beibehaltung der Laufbereitschaft kehrte Wohlen bis acht Minuten vor der Schlusssirene das Spiel. Erst hatte Rychener ein Auge für den im Slot vergessenen gegangenen Salvisberg, bei der Führung tankte sich Glauser vor das Tor und versenkte souverän. Noch war das Spiel nicht vorbei und die Lausanner nicht geschlagen. Wiederum wusste Lausanne eine Überzahl auszunutzen und hielt das Unentschieden bis zum Schlusspfiff.
Dieses Unentschieden änderte die Ausgangslage nicht gross. Beide Teams mussten die Spiele am Sonntag gewinnen, um die Chancen auf den Aufstieg hoch zu halten.

Nach dem Nachtessen in der Jugendherberge verlief der Abend gemächlich. Im Restaurant auf dem benachbarten Campingplatz wusste man sich mit Dog, Air-Hockey, Flipperkasten und Gemeinschaftstanz zu beschäftigen. Besonders der Flipperkasten lief heiss bis spät in die Nacht. Einige behaupteten gar, einen Generationenunterschied bei der Tastenbetätigung festzustellen.
Nach genügend Schlaf und einem reichhaltigen Morgenessen führte Trainerfuchs Geiser das Team zum fokussieren an den See. Anderegg R. liess sich durch YB Stürmer Frey inspirieren und versuchte sich beim Enten füttern. Doch auch hier gilt das Sprichwort: „Übung macht den Meister!“. Unser Entenfreund gestand neidlos ein, dass die einheimischen Senioren hierbei eine feinere Klinge führen.

Mit dem UHC Aigle wartete im zweiten Spiel des Turniers bereits der zweite Vertreter aus der Romandie. Mit zwei Niederlagen und zwei Unentschieden belegten Sie den zweiten Platz in der Lausanner Gruppe.
Der Start in das Spiel gelang der Truppe aus dem Bernbiet optimal. Die erste Überzahlsituation nutzte Glauser auf Pass von Fischli zum Führungstreffer. Als der Torschütze einige Minuten später auf der Strafbank Platz nehmen musste, nutzen die Romands ihrerseits den nummerischen Vorteil.
Trotz einer nicht überharten Spielweise beider Teams, war dieses durch viele Strafen geprägt. Die nächste Strafe gegen Boner überstand Wohlen jedoch ohne Gegentreffer. Der letzte Treffer der Starthälfte realisierte Moosmann mit einem satten Schuss ins untere Eck, dies wiederum in Überzahl.
Den Eintorvorsprung sicherten die Wohlener bis zur Pause.
Nach dem Tee produzierten die beiden Mannschaften kaum Torchancen. Zeier schien dies besonders zu ärgern und setzte in der 27. Minute zum Lauf an. Nach einem Zuspiel von Brunner Marcel zog Zeier in die Mitte und liess dem Aigler Torwart keine Chance.
Was danach folgte war eine Strafenflut sondergleichen. Von der 28. bis in die 38. Minute kassierte Wohlen vier Zweiminutenstrafe, Aigle deren zwei. Doch beide Mannschaften konnten kein Nutzen aus der, teilweise doppelten, Überzahl ziehen. Im Gegenteil, Bähler machte zwei Minuten vor dem Ende mit einer Einzelaktion in Unterzahl alles klar.

Da sich Arni und Lausanne am Morgen die Punkte teilten und die Emmentaler ihrerseits das Duell vom Samstag gewinnen konnten, kam es zum Final Wohlen gegen Arni.
Das Team aus Arni, ebenfalls ein Gruppensieger, wusste im Startspiel gegen Aigle nicht zu überzeugen. Mit einem knappen eins zu null ergatterten Sie die zwei Punkte. Doch das, wohl eine Auswirkung der Startnervosität, hatte nichts zu bedeuten.
Der Beweis hierfür lieferten die Emmentaler umgehend. Bereits nach 200 Sekunden lautete der Spielstand zwei zu null gegen Wohlen. Ein präziser Schuss und eine schnelle Kombination mit direktem Abschluss liessen keine Zweifel an ihrer spielerischen Qualität offen.
Rund 36 Spielminuten später ist der Aufstieg Tatsache. Schlussresultat 7:3 für Wohlen. Doch was war passiert? Die Wohlener glaubten auch nach dem frühen Rückstand an den Sieg. Glauser und Bähler untermauerten jeweils mit einem Doppelpack die Aufstiegsgelüste. Das Aufbäumen von Arni mit dem dritten Tor sechs Minuten vor dem Aufstieg beantwortete Zeier umgehend. Nach einer sauberen Auslösung von Brunner Marcel via Salvisberg und Reber, schob er zu seinem zweiten Turniertreffer ein. Bei der nächsten schnellen Auslösung unmittelbar nach Wiederanpfiff verhinderte ein Emmentaler mit einer Notbremse Schlimmeres. Doch der fällige Penalty versenkte Boner in gewohnter Manier mit einem Schieber am Torwart vorbei. Die Entscheidung? Nein, noch nicht. Ein drei Tore Rückstand aufzuholen ist kein Ding der Unmöglichkeit. Als Fischli für die letzten zwei Minuten auf die Stafbank musste, setzte Arni nochmals alles auf eine Karte und ersetzte den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. So zog sich die Schlinge ums Wohlener Tor immer mehr zu. Mit vereinten Kräften und einer Portion Glück hielt jedoch der Vorsprung. Nachdem Bähler einen der wenigen Befreiungsaktionen auch noch zum siebten Tor ummünzte, war die Partie definitiv gelaufen.

Der Aufstieg ist geschafft. Ein Aufstieg, verdient durch eine geschlossene Mannschaftsleistung und nötigen Leistungssteigerungen. In den entscheidenden Situationen vermochte Wohlen das Wettkampfglück auf seine Seite zu zwingen und distanzierte so drei ebenbürtige Gegner.
Nach kurzer Feier in Lausanne traten die Aufsteiger die Rückreise an. Gut gelaunt, leider jedoch ohne Sitzplatz im Interregio, vertrieb man sich die Zeit mit Anekdoten aus vergangenen Tagen und grossmütigen Aussagen. Würden wir so gut spielen, wie wir schwadronieren, der Durchmarsch in der zweiten Liga wäre ein Kinderspiel.
Letzte Station des gelungenen Wochenende war der Rock Garten im Berner Hauptbahnhof. Nach diversen Bieren und gigantischen Schnitzeln war um Mitternacht auch für die letzten Übriggebliebenen Feierabend.

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